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IPT® hat Maßstäbe in der Automatisierungstechnik gesetzt / Conductix-Wampfler erhält Auszeichnung für herausragende Entwicklungsarbeit / Innovative Anwendungen der berührungslosen Energie- und Datenübertragung kommen weltweit zum Einsatz
Weil am Rhein, im November 2008. Für eine herausragende Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der Energie- und Datenübertragung, erhält Conductix-Wampfler jetzt den European Technology Implementation Award 2008. Die Spezialisten aus Weil am Rhein haben mit IPT® (Inductive Power Transfer) ein Übertragungssystem entwickelt, das weltweit neue Maßstäbe in der Automatisierungs- und Fördertechnik gesetzt hat, unter anderem in Bodentransportsystemen, Elektrohängebahnen und Schubplattenanlagen kommen heute innovative IPT®-Anwendungen in der Industrie weltweit zum Einsatz – alternativ zur konventionellen Technik mit Kabel und Schleifleitungen. Unternehmen wie Audi, Daimler, Ferrari, Airbus, BMW, Eurocopter, KIA oder auch General Motors nutzen seit Jahren das Potenzial dieser „unsichtbaren Technik“.
Der Technologie-Award der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird jährlich an Unternehmen vergeben, die durch ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung von industriellen Produktionsabläufen geleistet haben – und dies mit zahlreichen „best-practice“-Beispielen dokumentieren. Seit über 45 Jahren ist Frost & Sullivan weltweit in unterschiedlichen Branchen und Industrien tätig und entwickelt mit über 1.700 Beratern innovative Wachstumsstrategien für mittlerweile über 1.000 Unternehmen.
„Steigende Anforderungen in der Industrie und immer komplexere und schnellere Produktionsabläufe erfordern flexible und unabhängig arbeitende Lösungen in der Automatisierungstechnik. Manche konventionellen Systeme genügen diesen vielfältigen neuen Anforderungen nicht mehr“, erklärt Mathias Wechlin, Produktmanager IPT® bei Conductix-Wampfler. „Induktive Systeme bieten der Industrie die nötige Flexibilität und ermöglichen maßgeschneiderte Applikationen und flexible Einzelkomponenten zur Versorgung von zum Teil sehr speziellen Förderanlagen.“ Nicht nur in der Automobil- und Logistikindustrie sei IPT® deshalb zunehmend gefragt.
Anwendungsbereiche von IPT®
Energiezuführungssysteme, die das Prinzip der elektromagnetischen Induktion nutzen, kommen in vielfältigen Anwendungsbereichen zum Einsatz: in Bodentransportsystemen werden unterschiedlichste Flurförderzeuge über IPT® mit Energie versorgt – bei schienengeführten Systemen arbeiten unter anderem Elektrohängebahnen in der Endmontage, Sortieranlagen in Versandzentren, Schrägaufzüge in der Gebäudetechnik, Schubplattenanlagen in der Montage oder auch Anlagen in Vergnügungsparks nach diesem Prinzip. Seit Beginn der Entwicklung im Jahr 1997 beweist die Technologie ihre Effizienz und Zuverlässigkeit. „Die Technologie eröffnet Optimierungspotenzial für eine Vielzahl von Anwendungen in nahezu jedem Industriezweig und im privaten Umfeld“, so Wechlin.
IPT® auch eine Frage der Präferenzen
„Vor der Entscheidung, ob Schleifleitungen zur Energie- und Datenübertragung oder induktive Systeme eingesetzt werden, gilt es für Anlagenbauer und Betreiber eine Vielzahl an Argumenten gründlich abzuwägen“, Wechlin weiter. Klare Argumente für IPT®-Lösungen sind unter anderem ihre Sicherheit und Verfügbarkeit, der Verzicht auf Wartungsarbeiten in Bezug auf mechanische Verschleißteile und galvanische Kontakte, die Zuverlässigkeit, hohe Übertragungsleistungen und der unabhängige Betrieb mehrerer Verbraucher auf einem System. Auch die Eignung des Systems für extreme Umgebungsbedingungen und die in der Summe auf Dauer häufig geringeren Betriebskosten sprechen grundsätzlich für eine induktive Lösung.
Breites Einsatzgebiet
IPT® überzeugt nicht zuletzt durch das breite Einsatzgebiet. Bei Bodentransportsystemen ist durch den Einsatz von IPT® kein mechanischer Schutz oder eine spezielle Haltekonstruktionen für die Energie- und Datenübertragung mehr nötig. Störanfällige offene Kupferkontakte können als Störungsquelle komplett ersetzt werden. Durch den Einbau im Boden sind Flächen uneingeschränkt befahrbar, die Lösung ist praktisch unsichtbar für den Uneingeweihten.
Für Schubplattenanlagen gibt es mit isolierten Schleifleitungen eine funktionierende Lösung. Entscheidend bei diesen Anwendungen ist, dass sämtliche Rahmenbedingungen beachtet werden und das Übertragungssystem sauber ausgerichtet montiert wird. Eine induktive Lösung hat hier primär den Vorteil, dass unterschiedliche Spannungspotentiale keine Rolle mehr spielen und entsprechende Schutzschaltungen entfallen können. Das mechanische Einfädeln wird bei induktiven Lösungen bedeutend vereinfacht.
Bei Elektrohängebahnen ermöglicht IPT® neue Anwendungsbereiche beispielsweise in der Verfahrenstechnik. Anwendungen werden leiser, sauberer und haben größere Überfahrtoleranzen. Konventionelle Schleifleitungen können in Bezug auf Fahrgeschwindigkeiten und Umgebungsbedingungen an ihre Grenzen stoßen. Die Schleifleitungen erfordern darüber hinaus hohe Genauigkeiten bei der Installation und erzeugen Kohlenabrieb. Überdies kann der Stromabnehmer abreißen, mit dem Resultat eines längeren Stillstands. Die induktive Energie- und Datenübertragung bleibt demgegenüber mechanisch verschleißfrei, Übergänge an Weichen oder Schleusenstellen, bereiten keine Schwierigkeiten. Feuchtigkeit und Schmutz haben keinen Einfluss auf die Übertragung. Auch sind die Geschwindigkeiten bei mit IPT® betriebenen Bahnen nicht limitiert.
IPT® auch mit integrierten Zusatzfunktionen
Funkbasierte Systeme mit Wireless-LAN Technologie müssen an ihrer Störanfälligkeit gemessen werden. „IPT® ist die stabilere Lösung, wenn es um eine verlässliche Fahrzeug-Steuerung ohne Ausfälle und Signalverluste geht“, erklärt Wechlin. Die Einrichtung der funkbasierten Systeme kann sehr aufwändig sein. Wie viele Antennen installiert und eingerichtet werden müssen, ist abhängig von der jeweiligen Anlage. Auch die Frequenzen auf denen die Signale übertragen werden müssen klar geregelt sein. IPT® ist hier die einfachere Lösung, die Signalausbreitung erfolgt definiert entlang der verlegten Strecke und erstreckt sich auf das Nahfeld um den Leiter.
Bei flurbasierten Anwendungen kommen als weitere Optionen noch die Fahrzeugführung entlang des Energiepfades und die Positionsbestimmung mittels Positionsmarken dazu. In diesem Fall sind alle 3 Funktionen als integrierte Lösung in einer Abnehmerbox lieferbar.
Rolle der Investitionskosten
Ein wesentliches Argument bei der Entscheidung sind meist die direkten Investitionskosten. Sie sind bei konventionellen Lösungen in der Regel noch geringer als bei induktiven Lösungen. Unvermeidbare Verschleißkosten relativieren das Bild allerdings deutlich. Reduziert sich der Ausfall oder Stillstand von Fahrzeugen, lässt sich oft auch die Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge reduzieren und die Anlage optimaler betreiben. Ein reiner Vergleich der direkten Investitionskosten ist deshalb oft zu kurzfristig gedacht – es gilt die gesamten Systemkosten, gegebenenfalls auch indirekte wie Aufhängungen und spätere Betriebskosten zu berücksichtigen. „Genau aus diesen Überlegungen heraus gehört IPT® mittlerweile in vielen Automobilwerken weltweit zum Stand der Technik für Förderzeuge. Attraktiv für die Betreiber sind vor allem Komplettlösungen, die Energie- und Datenübertragung, ggf. Fahrzeugführung und Positionierung sowie auch Service umfassen“, so Wechlin.
Für die Zukunft sind noch viele weitere Anwendungen für IPT® denkbar, überall dort wo Verschleiß vermieden werden soll, wo ungünstige Betriebsbedingungen herrschen, dem Anwender mehr Komfort geboten werden soll und dort wo neue Anwendungsbereiche erschlossen werden sollen, wird IPT® künftig erste Wahl sein.